Interview zum Thema Global Sourcing
Herr Leutenegger, welches sind die Treiber von Global Sourcing?
Grundsätzlich gibt es verschiedene Treiber, wieso sich ein Unternehmen für diesen Schritt entscheidet. Unbestrittener Haupttreiber, dies zeigte auch die letzte Umfrage im Frühjahr 2017 von procure.ch, der Berner Fachhochschule und der HWT Chur, sind Kosteneinsparungen in der Beschaffung. Des Weiteren gehören die mangelnde Verfügbarkeit von Vorprodukten, zum Beispiel Kupfer aus Chile, seltene Erden aus China, oder der Zugriff auf neue Technologien zu den Gründen, wieso Firmen internationale Beschaffung betreiben. Auch können Global-Sourcing Aktivitäten ein Treiber für die Erschliessung neuer Absatzmärkte sein, da dadurch bereits wertvolle Kontakte mit potenziellen ausländischen Geschäftspartnern geknüpft wurden.
Weshalb ist Global Sourcing ein wirkungsvolles Instrument für Unternehmen?
Damit Global Sourcing zu einem erfolgreichen und nachhaltigen Faktor innerhalb eines Unternehmens wird, ist es zwingend notwendig, dass das gesamte Unternehmen diese Strategie mitträgt und aktiv unterstützt. Wer ein solches Unterfangen als reines Einkaufsprojekt ansieht, um die Beschaffungspreise drücken zu können, der wird über kurz oder lang scheitern. Ein hingegen sorgfältig geplanter Aufbau und Eintritt in einen neuen noch unbekannten Beschaffungsmarkt hilft dem Unternehmen, längerfristig nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu generieren, um sich im stetig anspruchsvolleren und volatileren Marktumfeld laufend optimal positionieren zu können.
Autor: André Leutenegger
Veröffentlicht: Verein procure.ch
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